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Woher stammt das Geschlecht Hintermeister? Ein Auszug von Dr. phil. Hans Kläui Samstag, den 8. September 1951

Geschichte
Seit der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts begegnen wir auf dem Hofe Bänikon in der Gemeinde Kloten, damals noch zur Pfarrei Einbrach gehörig, dem Geschlechte der Hintermeister. Es gelangte dort zu bedeutender Lebenskraft, so dass einzelne Zweige den engen Wohnraum verliessen: 1530 sitzt Konrad Hintermeister zu Kloten, 1540 besitzen die Brüder Hans und Heini Hintermeister den Erblehenhof des Klosters Allerheiligen zu Rieden, den schon ihr Vater Ueli innegehabt, 1554 wurde der Gerber Heinrich Hintermeister von Rieden Bürger der Stadt Zürich, desgleichen 1556 Felix, Konventual des Predigerklosters in Zürich. Im 17. Jahrhundert verpflanzten sich zwei Linien des Geschlechtes von Bänikon in die Pfarrei Elsau, und zwar Konrad Hintermeister-Huber nach Fulau, Josias ins Kirchdorf Elsau selbst. Zwei von Konrads Söhnen lebten später in Unter-Schnasberg. Auf diese Weise wurden die Hintermeister zu einem typischen Elsauer Geschlecht. Noch vor 1800 finden wir Vertreter der Familie auch in Dietlikon, Neftenbach, Niederhasli und Würenlos (Aargau) verbürgert. Im 19. Jahrhundert erwarben einzelne Hintermeister das Heimatrecht in Bülach, Elgg, Illnau, Küsnacht, Lindau und - von Elsau her - in der Stadt Winterthur.

Bedeutung des Names
Wenn 70 Jahre später die Familie Hintermeister heisst, so hat eine solche Namensänderung im 14. Jahrhundert nichts Ungewöhnliches an sich, vielmehr dürfte die Bezeichnung „Hintermeister“ ebenfalls auf die Berufstätigkeit bezug nehmen. Handwerksleute wurden bekanntlich mit „Meister“ angeredet und als solche bezeichnet. „Hintermeister“ dürfte einer der Seiler von Geerlisberg genannt worden sein um ihn von einem Berufskollegen und nahen Verwandten zu unterscheiden. Vielleicht wohnte er „hinten im Dorfe“; die Adjektive „hinter“ und „vorder“ zur nähern Ortsbestimmung sind in jener hügeligen Gegend nicht unbeliebt, wie die Namen Hinter- und Vordermarchlen und (später) Hinter- und Vorder-Bänikon zeigen. Das das Seilerhandwerk schon im Mittelalter von Bedeutung war , zeigt auch jener H. (Heinrich?) dictus Seiler, der im Jahre 1249 zu Winterthur Zeuge war Zürcher Urkundenbuch II, 234); ob er den Seilern von Geerlisberg zuzurechnen ist, oder ob es sich um einen davon unabhängigen Winterthurer Bürger handelt, wird wohl nie mehr zu entscheiden sein.

Hintermeister Welweit
Während des 18. und im frühen 19. Jahrhundert gab es eine Anzahl von Hintermeisters, welche nach Amerika kamen. Einige dieser frühen Immigranten bauten grosse Sippschaften in den Vereinigten Staaten von bedeutenden Grösse auf, während andere anscheinend keine Nachkommen mehr hatten. Die meisten der Informationen über die Hintermeister's in den Vereinigten Staaten wurden von Familie Mitgliedern zur Verfügung gestellt resp. überliefert. In den Vereinigten Staaten gibt es heute drei Hauptclans mit dem Namen "Hintermeister" und zwei kleinere Clans. Der Haupteil der Hintermeisters in der USA dürfen heute zu den fünf Clanes gezählt werden. Die Michigan und Ohio Clanes schliessen einige Hintermeister Familien mit ein, aber der Haupteil der Familien gehören zu einer der folgenden grösseren Clanes: 1. Iowa Clan / 2. Illinois/Minnesota Clan / 3. New York Clan